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Kopfschmerzen  

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    Aus der Schmerzforschung :

    Körpereigenes Protein wirksamer als Morphium

    Forscher haben ein körpereigenes Schmerzmittel entdeckt, das effektiver ist als Morphium: Es unterdrückt Schmerzen genauso gut, wirkt aber achtmal länger als das Opiat.

    Der hochwirksame Schmerzkiller ist ein alter Bekannter für die Forscher: Es handelt sich um ein Protein namens Prostataspezifische Saure Phosphatase (PAP), das bisher nur als Tumormarker in Erscheinung getreten ist. Tatsächlich kommt es jedoch auch in Nervenzellen vor, die für Schmerzempfindungen zuständig sind. Dort verwandelt es schmerzverursachende Botenstoffe in solche, die Schmerzen unterdrücken.

    Ein künstlicher Eingriff in diesen Mechanismus könnte eine effektive Möglichkeit sein, Schmerzen für längere Zeit in den Griff zu bekommen, berichten die Wissenschaftler um Mark Zylka von der Universität von North Carolina in Chapel Hill im Fachmagazin "Neuron" (Bd. 60, S. 111).

    Bei Untersuchungen an Mäusen, denen das Gen für PAP fehlte, konnten die Forscher auch eine verminderte Aktivität eines Markers nachweisen, mit dem bereits seit vielen Jahren die Intensität von Schmerz gemessen wird. Dies spreche dafür, dass es sich bei beiden - dem PAP und dem Schmerzmarker - um ein und dasselbe Protein handele, schreiben die Wissenschaftler.

    Eine weitere Überraschung: Der vermeintliche Schmerzmarker entpuppte sich als effektives Schmerzmittel. Die genetisch veränderten Mäuse reagierten nämlich empfindlicher auf Schmerzen, die durch Entzündungen oder eine Schädigung von Nerven ausgelöst wurden. Zudem nahm die Schmerzempfindlichkeit wieder ab, wenn die Wissenschaftler hohe Mengen an PAP in das Rückenmark der Mäuse injizierten. Im Vergleich zu einer Dosis Morphium, deren Wirkung nach fünf Stunden nachlässt, unterdrückte eine Dosis PAP den Schmerz für bis zu drei Tage.

    In weiteren Experimenten konnten die Forscher zeigen, wie das Enzym PAP wirkt: Werden die für Schmerzen zuständigen Nervenzellen gereizt, setzen sie unter anderem den Energieträger ATP frei, was letztlich dazu führt, dass das Gehirn ein Schmerzgefühl auslöst. PAP wandelt das ATP nun jedoch in Adenosin um, indem es einen Teil abspaltet. Dieses Adenosin hemmt die Übertragung von Schmerzsignalen, was wiederum die Schmerzen lindert.

    Zylka und sein Team suchen nun nach weiteren Proteinen, die ebenfalls zu dieser Spaltreaktion fähig sind. "Es ist zwar möglich, dass PAP selbst für eine Behandlung von Schmerzen eingesetzt werden kann, jedoch nur in Form von Injektionen wie bei Morphium", erläutert der Wissenschaftler. "Wir würden es aber lieber so modifizieren, dass es in Tablettenform eingenommen werden kann".

    Dauerschmerz durch Medikamente

    Seit ihrer Kindheit leidet sie unter Migräne, besuchte einen Arzt nach dem anderen, versuchte Schmerztherapien und Akupunktur. "Während der Schwangerschaft war es besonders schlimm", sagt die 37-jährige Hamburgerin. Mit Schmerzmitteln versuchte sie, sich fit zu halten. "Man kann sich ja nicht ständig krankmelden. Man muss ja funktionieren." Doch der Kopfschmerz wurde immer nur schlimmer.

    Für Ulrike Bingel, Neurologin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), ein typischer Fall. Denn was viele Kopfschmerz-Patienten nicht wissen: Durch übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln oder Medikamenten gegen Migräne (Triptane) kann sich ein Dauerkopfschmerz entwickeln. "Das ist, als würden Sie auf ein Gaspedal drücken", erklärt Ulrike Bingel, die die 37-Jährige in der Kopfschmerzsprechstunde am UKE betreut.

    "Nach einer Studie der Deutschen Migräne-und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) leiden bis zu zwei Prozent der Bevölkerung an solchen medikamenteninduzierten Kopfschmerzen", sagt Prof. Andreas Straube, Neurologe an der Universität München und DMKG-Vizepräsident. Davon seien etwa 80 Prozent vor allem Migränepatienten und 20 Prozent Patienten mit chronischem Spannungskopfschmerz. Denn solche durch Medikamente verstärkte Schmerzen treten nur bei Patienten auf, die bereits an einem primären Kopfschmerz leiden.

    Ab wann ein Übergebrauch zu Dauerkopfschmerz führt, ist Straube zufolge unterschiedlich. Die DMKG rate deshalb in ihren Leitlinien, Medikamente gegen Kopfschmerzen nicht häufiger als zehn Tage im Monat und nicht länger als drei Tage in Folge einzunehmen.

    Vor allem Migränepatienten mit einem hohen Leistungsbewusstsein, die auch vorbeugend Schmerzmittel vor einem wichtigen beruflichen Termin nehmen, seien betroffen, sagt Straube. "Man rutscht da schnell rein, aus Angst vor Kopfschmerzen", bestätigt die Mutter aus der Hamburger Kopfschmerzsprechstunde, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will: "Migräne gilt ja bei vielen Arbeitgebern immer noch als nicht ernst zu nehmende Frauenkrankheit", so ihre Erfahrung.

    Verlässt sich der Patient nur auf Medikamente, steigt das Risiko, einen Dauerkopfschmerz zu entwickeln. Der kann sich je nach Medikament von den ursprünglichen Kopfschmerzen unterscheiden: Der typische Migräne-Kopfschmerz ist einseitig, klopfend und pulsierend. Werden Triptane zu oft eingenommen, erhöht sich die Frequenz der Migräne-Attacken, erklärt Ulrike Bingel. Bei Übergebrauch von Schmerzmitteln wie Paracetamol kommt ein dumpf drückender Kopfschmerz hinzu wie der klassische Spannungskopfschmerz.  

    Was im Körper passiert, wenn zu viel Medikamente gegen den Kopfschmerz genommen werden, sei noch nicht genau erforscht, erklärt Straube. Es werde aber vermutet, dass es zu einer Art Übersensibilisierung im Nervensystem kommt, das Kopf und Gesicht versorgt, sagt Ulrike Bingel.

    Biografie v. Klaus-Peter Kolbatz

    Der Wissenschaftler Klaus-Peter Kolbatz hat Schmerz- und Burnoutforschung betrieben und ist hier schon weiter.

     Er hat festgestellt, dass durch die Einnahme von Schmerzmittel das körpereigene Morphin (Endorphine) entsprechend reduziert wird und somit zwangsläufig mit Schmerzmittel ein Ersatz geschaffen werden muss. Das heißt: Je mehr Schmerzmittel eingenommen werden, desto weniger körpereigene Morphine werden verwertet. Werden die Schmerzmittel abgesetzt, dann dauert es ca. eine Woche bis der Bedarf an Morphin wieder hergestellt ist. Zu den Endorphinen gehört auch das Glückshormon Serotonin. Endorphine müssen täglich neu gebildet werden. sie steuern beim Menschen u.a. auch den Gemütszustand und sind wichtig gegen Depressionen und Erschöpfungszustände wie bei Burn-out. Eine besondere Aufgabe hat das Serotonin auch bei der Ausbreitung bestimmter Tumore, indem es Krebszellen dazu bringt, sich selbst zu zerstören. Das heißt z.B. auch, ob das Rauchen tatsächlich so gefährlich ist, wie bisher angenommen, muss nach Ansicht von Kolbatz überdacht werden. Weiter...>

    Um herauszufinden, ob sie an einem durch Schmerzmittel verursachten Kopfschmerz leiden, sollten Patienten deshalb ein Schmerztagebuch führen. Darin wird festgehalten, welche Medikamente gegen die Kopfschmerzen eingenommen werden und ob sie überhaupt geholfen haben. "Denn nicht selten nehmen Patienten Schmerzmedikamente ein, von denen sie sagen, dass sie eigentlich gar nicht mehr helfen", sagt Kolbatz.

    Entwickelt sich ein Dauerkopfschmerz, hilft nur noch eine strikte Einnahmepause von etwa 8 bis 10 Tagen: "Etwa 80 Prozent der Patienten geht es danach besser", sagt Kolbatz. Auch die eigentlichen Migräne-Attacken treten seltener auf. Allerdings müssen die Patienten damit zurechtkommen, dass sie in den ersten Tagen des Entzugs sogar noch stärkere Kopfschmerzen mit einhergehenden Gliederschmerzen haben als sonst.

    Wer sich stark genug fühlt, kann eine Medikamentenpause ambulant versuchen und die Einnahme der morgendlichen ersten Schmerztablette, schrittweise immer weiter hinaus ziehen. Betroffenen, die zum Beispiel bereits rückfällig geworden sind, empfiehlt Kolbatz eine stationäre Behandlung. Bei dieser werden typische Migräne-Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen durch Infusionen gelindert. Mit Kortison könnten die Schmerzen während des Entzugs behandelt werden. In manchen Fällen werden auch Antidepressiva verschrieben, um den Entzug zu erleichtern, sagt Privatdozent Peter Kropp, Psychologischer Psychotherapeut an der Universität Rostock und Generalsekretär der DMKG.

    Um es überhaupt nicht soweit kommen zu lassen, sollten die Patienten ihre Migräne auch mit nicht-medikamentösen Alternativen angehen. "Hierbei können auch die Fakir - Methoden beitragen", sagt Kolbatz. 

    Die Migräne-Prophylaxe sieht neben zusätzlichen Medikamenten wie Beta-Blockern auch Entspannungstechniken vor. Dazu gehören Progressive Muskelrelaxation, Biofeedback oder kognitive Verhaltenstherapien.

    Dabei lernen die Betroffenen, sich auf bestimmte Körpersignale zu konzentrieren, erklärt Kropp. "Ihnen wird der Sinn dafür geschärft, dass sie bestimmte Signale wahrnehmen können." Entspannungstechniken müssen Migräne-Patienten in schmerzfreien Phasen einüben. Auch Ausdauersport hilft Studien zufolge. "Sport führt zu einer Reduktion der Migräne-Attacken von 40 bis 50 Prozent."

    Wege zum Stressmanagement und eine Verhaltenstherapie seien aber ein wichtiger Baustein in der Migräneprophylaxe. "Denn der typische Migräne-Patient ist ein Perfektionist, der angestrengt versucht, Fehler zu vermeiden", erklärt Kropp. Deswegen seien Techniken zur Entspannung und Selbstwahrnehmung so wichtig. Er ist überzeugt, dass Patienten die Zahl der Migräne-Anfälle mit der richtigen Prophylaxe reduzieren können. "Man kann Migräne zwar nicht heilen, aber auf jeden Fall bewältigen."

    Diese Hoffnung hat auch die Patientin von Ulrike Bingel: Die 37-jährige Mutter setzt nach ihrem letzten Entzug auf Alternativen. "Ich will ja eigentlich keine Medikamente nehmen", sagt sie. Stattdessen möchte sie ihre Kopfschmerzen mit Entspannung in den Griff bekommen.

    Therapie - Anwendungsprogramm v. dem Wissenschaftler Klaus-Peter Kolbatz

    Therapie - Anwendungsprogramm 

    Diagnose: Lumbago/Lumbalgie

    Therapie: Nach Klaus-Peter Kolbatz

    Benannt: ©"lumbago-step-by-step"

    Methode: Selbstbehandlung

    Heilungsaussicht: Über 80%

    Schmerzen ohne körperliche Ursache belasten die Psyche

    Wenn Menschen monatelang unter Schmerzen ohne erkennbare körperliche Ursachen leiden, könnte bei ihnen ein sogenanntes Chronisches Schmerzsyndrom vorliegen.

    "Die Betroffenen leiden häufig unter Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Gliederschmerzen sowie Herzklopfen, Schwindel und Schlafstörungen", erklärt Prof. Frank Schneider vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin.

    "Nach erfolglosen körperlichen Behandlungsversuchen reagieren die Patienten oftmals mit Hilflosigkeit, und es kommt zu einem sozialen Rückzug." Die vielfältigen seelischen und sozialen Folgen beeinflussen wiederum das Schmerzempfinden negativ. "Ausgeprägtes Rückzugs- und Schonverhalten lenken die Aufmerksamkeit immer stärker auf die Beschwerden, es entsteht ein Teufelskreis von Schmerzen und depressiver Verstimmung", erläutert der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Aachen.

    Bei Patienten mit einem chronischen Schmerzsyndrom liegen gehäuft zum Beispiel traumatische Erlebnisse oder schwierige Lebensbedingungen vor. "Betroffene neigen oft dazu, Körperreaktionen wie Herzrasen, Schwitzen und Nervosität sehr genau wahrzunehmen und sie rasch als bedrohlich zu empfinden", sagt Prof. Schneider.

    Durch eine Psychotherapie lernten auch Patient mit bereits bestehendem Chronischen Schmerzsyndrom, ihre Aufmerksamkeit von den Beschwerden wegzulenken. Wenn die Betroffenen durch eigene Erfolgserlebnisse ihr Selbstwertgefühl stärken und Strategien zur Stressverringerung erwerben, könne sich ihre Lebensqualität erheblich verbessern, schreibt auch K.-P. Kolbatz in seinem Buch "Burn-out-Syndrom" - Infarkt der Seele -

    Als mögliche Ursache kommt aber auch ein gestörter REM-Schlaf durch elektromagnetische Welle in Betracht. Morgendliche Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen bis hin zu Depressionen können die Folge sein schreibt Kolbatz in seinem Buch „Kapitalverbrechen an unseren Kindern“

    Den Angaben zufolge leiden etwa zwölf Prozent der Bundesbürger im Laufe ihres Lebens an einem Chronischen Schmerzsyndrom.

    LINK: Weiter mit "Psychische Erkrankungen aus religiöser und wissenschaftlicher Sicht."

    Schmerzbehandlung

    Bei Senioren unzureichend

    Ältere Menschen müssen oftmals unnötigerweise große Schmerzen aushalten. In Pflegeheimen klagen 45 bis 80 Prozent aller Bewohner über anhaltende Schmerzen, wie der Mediziner Andreas Kopf von der Berliner Charité berichtet. Aber nur 20 Prozent von ihnen werden nach seinen Angaben auch tatsächlich mit Schmerzmitteln behandelt: "Viele Ärzte und Pfleger sind sicher der Häufigkeit von Schmerzen und der Notwendigkeit ihrer Behandlung nicht bewusst", kritisiert der Experte. Hinweise auf Schmerzen würden im Patientengespräch oft nicht wahrgenommen.

    Dies liegt laut Kopf auch daran, dass bei älteren Patienten neben der eigentlichen Erkrankung durchschnittlich noch fünf Nebendiagnosen mit durchschnittlich sieben Medikamenten behandelt werden: "Eine derart komplexe Therapie verstellt oft den Blick auf den Schmerz." Bei dementen Patienten kämen Einschränkungen der geistigen Funktionen hinzu, die die Kommunikation zusätzlich erschwerten. Kopf empfiehlt, gezielter nach Schmerzen zu fragen und auf entsprechende Anzeichen besser zu achten. Die häufigsten Schmerzursachen bei Senioren sind nach Angaben des Mediziners Wirbelsäulendegenerationen, Arthrose und Arthritis, diabetische Nervenschädigungen, Gürtelrosenerkrankung und Tumoren.

    Psychisch krank durch Erreger

    Ulm/Magdeburg . Die 31-jährige Frau war für die Ärzte ein hoffnungsloser Fall: Müdigkeit, Depressionen und Selbstmordgedanken peinigten sie in rascher Folge. Kein Medikament half dagegen. Nicht einmal in der psychiatrischen Klinik besserte sich ihr Zustand nennenswert. Ein Arzt diagnostizierte schließlich eine «therapieresistente Depression».

    Doch zum Glück hat er sich getäuscht. Dank Antibiotika ist die Frau inzwischen gesund und arbeitet seit vier Jahren wieder. Die heilenden Pillen hat ihr der Arzt Karl Bechter verordnet. Der Spezialist für psychische Erkrankungen vom Bezirkskrankenhaus der Universität Ulm schöpfte Verdacht, nachdem er im Blut Antikörper gegen Streptokokken und Anzeichen einer chronischen Infektion bemerkte.

    Er vermutet, dass die Patientin zwei Jahre lang an einer wellenartig wiederkehrenden Erkrankung durch die Bakterien litt. Das habe die Depression hervorgerufen. «Psychische Erkrankungen sind in einigen Fällen eine Folge von Abwehrkämpfen des Immunsystems», ist Bechter überzeugt. Eine ungewöhnliche These, die er anhand der Krankheitsgeschichte der 31-jährigen Patientin bestätigen konnte.

    Depressiv und schizophren durch Bakterien und Viren? Früher suchte man die Ursache psychischer Leiden in erster Linie im sozialen Umfeld, in der Kindheit und der Erziehung. «Generationen von Eltern haben sich Vorwürfe gemacht. Aber die Familie spielt als Auslöser überhaupt keine Rolle», räumt Bernhard Bogerts, Psychiater an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, mit diesem Klischee auf. Die Mitmenschen beeinflussen zwar den Verlauf der Erkrankung, aber die Wurzel des Übels sind sie nicht. Die Ursachen sieht der Mediziner andernorts: Die Gene, vorgeburtliche Hirnstörungen und ein aus dem Tritt geratenes Immunsystem «spielen dabei eine wichtige Rolle», so Bogerts. Gerade schleichende und chronische Entzündungen lenken das Immunsystem auf die schiefe Bahn.

    «Wir haben für mindestens 13 Erreger Hinweise, dass sie mit psychischen Erkrankungen in Verbindung stehen», führt Bechter aus. Neben Streptokokken gehören Borrelien dazu, die von Zecken auf den Menschen übertragen werden. Jahre nach dem Biss habe sich die Infektion bei einigen Patienten mit einer Depression gemeldet, berichtet Bechter.

    Auf der Liste der Verdächtigen stehen auch Herpes- sowie HI-Viren und Chlamydien, die beim Sex übertragen werden. «Es sind sogar Erreger dabei, die als nicht besonders gefährlich gelten, die sich aber im Nervensystem einnisten.» Aus ihrem Versteck heraus können sie ein tückisches Spiel treiben.

    Wie die Erreger den Menschen in die psychische Krankheit treiben, ist allerdings bislang nicht geklärt. Bei Aids-Patienten, die an einer Depression litten, fand man nach ihrem Tod, dass der Eiweißstoff Kynureninsäure in ihrem Gehirn abnormal verändert war. Dadurch wird der Informationsaustausch zwischen den Neuronen gestört. «Bei HIV-Patienten sind bestimmte Zellen des Gehirns voll mit Viren», betont Bechter.

    Auch andere Erreger hinterlassen Spuren im Gehirn: Das Borna-Virus schädigt Nervenzellen und Zellgewebe im Gehirn, wie bei Depressiven und Schizophrenen nachgewiesen wurde. Auch die Nervenzellfortsätze werden von diesem Virus in die Mangel genommen. Bechter konnte einigen Patienten helfen, indem er einen Teil der Bakterien und Viren aus ihrem Nervenwasser filterte.

    Doch die Psychoneuroimmunologen kommen nur langsam voran bei der Suche nach weiteren Indizien. Sie müssen auf verstorbene psychisch Kranke hoffen, deren Angehörige einwilligen, das Gehirn auf mögliche Virusrelikte oder Zeichen einer Entzündung zu durchsuchen. Im neuropathologischen Labor von Bogerts werden derzeit Schädel von manisch Depressiven, Schizophrenen und Selbstmordopfern analysiert.

    «Der Nachweis ist sehr schwierig», klagt Bogerts. Denn längst nicht jede Infektion lastet für immer auf der Seele. Nur ein sehr kleiner Teil der Menschen schleppt die Erkrankung dauerhaft mit sich herum und bekommt schließlich ein psychisches Leiden. «Erreger spielen bei einem bedeutenden Prozentsatz der Patienten eine Rolle. Aber das Bakterium »Schizokokkus«, das von heute auf morgen wahnsinnig macht, gibt es nicht», unterstreicht Bogerts. Depressionen und Schizophrenien sind uneinheitliche Erkrankungen. Der Einfluss verschiedener Erreger könnte eine Erklärung dafür liefern.

    Kopfschmerzen werden nicht als Krankheit gesehen. Das ergab eine repräsentative Umfrage anlässlich des DAK Gesundheitsreports 2007 unter 3000 Berufstätigen zwischen 18 und 65 Jahren.

    Mehr als die Hälfte aller Deutschen litt im letzen Jahr unter Kopfschmerzen. Dennoch gehen viele den Ursachen nicht auf den Grund, tun ihr Leiden als Befindlichkeitsstörung ab und greifen lieber zum rezeptfreien Schmerzmittel.

    Eine Anerkennung von Kopfschmerzen als ernstzunehmendes Gesundheitsproblem ist jedoch der erste Schritt zu einer erfolgreichen Behandlung. Hier erfahren Sie alles über die verschiedenen Kopfschmerzarten und wirksame Methoden, dem Leiden aktiv vorzubeugen.

    Schmerzmittel können auch Schmerzen auslösen

    Wer mehr als zehn Tage im Monat und länger als drei Tage in Folge zu Schmerztabletten greift, riskiert, an einem so genannten medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu erkranken. Dabei verstellt die ständige Zufuhr von schmerzhemmenden Substanzen die körpereigenen Schmerzregler. Schmerzinformationen werden nicht mehr gefiltert, sondern strömen ungehindert in das Bewusstsein. Dadurch werden Medikamente selbst zu Schmerzauslösern.

    Ein Teufelskreis entsteht: Der Patient hat Angst vor dem nächsten Schmerzanfall und nimmt häufiger Tabletten ein, oft sogar, wenn der Kopfschmerz noch gar nicht da ist. Langfristig erweist sich dieses Verhalten als fatal, denn die Kopfschmerzanfälligkeit nimmt mit jeder weiteren Einnahme zu.

    Die Folge: ein Dauerkopfschmerz entsteht. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, müssen Betroffene zwei bis acht Wochen ganz auf Schmerzmittel verzichten. Der Patient sollte die Medikamentenpause mit seinem Arzt abklären, denn bereits wenige Stunden nach dem Einnahmestopp beginnt der Absetzschmerz. Nach 14 Tagen lindern sich die Entzugserscheinungen jedoch wieder.

    Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz

    Migräne

    Migräneschmerz ist meist einseitig, pulsierend und sehr stark. Ganz typisch: der Schmerz breitet sich langsam aus oder wandert von einer Seite zur anderen (migrare = lateinisch: wandern). Die häufigsten Begleiterscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit.

    Migräne kann sich schon ein bis zwei Tage vor dem Anfall ankündigen. Häufig haben Betroffene Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel, sind müde und rastlos.

    Migräne ist nicht heilbar und wird angeboren. Man kann sie jedoch mit speziellen Schmerzmitteln bekämpfen. So genannte Triptane wirken nur bei Migräne und müssen vom Arzt verschrieben werden. Als hilfreich erweisen sich auch Entspannungsübungen oder Akupunktur.

    Spannungskopfschmerz

    Spannungskopfschmerzen haben die meisten schon einmal erlebt. Sie treten in der Regel beidseitig auf. Betroffene sprechen auch von einem "Druck im Kopf". Häufig zieht sich der Schmerz vom Nacken über den Kopf zur Stirn. Kopf- und Nackenmuskulatur können dabei sehr schmerzempfindlich sein.

    In der Regel werden die Schmerzen durch physischen und psychischen Stress ausgelöst. Besonders treten sie durch Muskelverspannungen im Nacken- und Schulterbereich sowie im Bereich der Augen- und Gesichtsmuskeln auf.

    Zwar lassen sich Spannungskopfschmerzen meist durch Einnahme von rezeptfreien Schmerzmittel eindämmen, aber genau darin liegt auch die Gefahr. Der übermäßige Konsum dieser Mittel kann chronische Schmerzen verursachen.

    Clusterkopfschmerzen

    Clusterkopfschmerzen sind oft stechende, unerträgliche Schmerzattacken im Bereich von Augen, Stirn und Schläfe. Schuld ist eine Entzündung der Blutgefäße hinter dem Auge. Solange diese Entzündung nicht abgeklungen ist, treten die Schmerzen gehäuft auf (cluster = englisch = Häufung).

    Die Attacken können mehrmals täglich kommen und 15 bis 90 Minuten dauern. Der Schmerz ist immer einseitig, und wechselt, anders als bei der Migräne, fast nie auf die andere Seite. Zwischen den Anfallsphasen sind die Patienten beschwerdefrei.

    Typische Begleiterscheinungen sind Augentränen, ein gerötetes Auge und Nasenlaufen. Der Weg zum Arzt ist bei Clusterkopfschmerzen unumgänglich. Auf keinen Fall zu Schmerzmitteln greifen! Die gängigen Wirkstoffe haben in diesem Fall keinerlei Wirkung und schaden im Zweifel sogar.

    Arztbesuch

    Nicht jeder, der über Kopfschmerzen klagt, muss gleich einen Arzt aufsuchen. Sind die Beschwerden jedoch sehr stark, oder treten häufiger als zehnmal im Monat auf, sollte die Ursache abgeklärt werden. Ein ausführliches Gespräch hilft, die richtige Diagnose zu finden.

    In der ärztlichen Versorgung gibt es laut der DAK noch einigen Nachholbedarf: 40 Prozent der Kopfschmerz- und nahezu ein Viertel der Migränepatienten, wurden vom Arzt nicht auf die Risiken durch zu viele Schmerzmittel hingewiesen. Darüber hinaus zeigt der DAK-Report Verbesserungsmöglichkeiten bei der Behandlung von Migräne auf: Nur jeder zweite Migränekranke erhält ein spezielles Migränemittel (Triptan).

    Bevor Sie einen Arzt aufsuchen, sollten Sie sich folgende Fragen beantworten:

    Wie lange haben Sie schon Schmerzen?

    In welchen Situationen treten die Schmerzen auf?

    Wie und wo genau spüren Sie den Schmerz?

    Wer diese oder ähnliche Fragen beantworten soll, vergisst oft wichtige Details. Abhilfe kann ein so genanntes Schmerztagebuch schaffen.

    Kopfschmerztagebuch

    Die beste Methode, dem Schmerz auf die Spur zu kommen, ist, sich selbst zu beobachten - am besten über mehrere Wochen oder Monate. Ein Kopfschmerztagebuch ist dabei eine große Hilfe. Durch das genaue Protokollieren geht keine Beobachtung verloren. Je genauer die Betroffenen die Symptome beschreiben können, desto eher lässt sich ein typisches Muster erkennen: Die Kopfschmerzen treten kurz vor einem wichtigen Termin auf? Dann sind sie womöglich die Folge von Stress oder angespannter Körperhaltung.

    Zudem besteht mit dem Tagebuch die Möglichkeit, die Einnahme von Schmerzmitteln effektiv zu kontrollieren. Gleichzeitig lassen sich anhand der Beobachtungen mögliche Auslöser, wie etwa fehlender Schlaf oder bestimmte Nahrungsmittel, erkennen. Sie können den Kalender unter folgendem Link kostenlos downloaden: www.dak.de/kopfschmerztagebuch

    Tipps zum Ausfüllen des Tagebuches:

    Nehmen Sie sich Zeit: am besten täglich fünf Minuten.

    Seien Sie genau: protokollieren Sie nicht nur wann Sie Schmerzen haben, sondern auch wie stark diese sind.

    Behalten Sie die Übersicht: versperren Sie sich nicht durch zu viele Details den Blick auf das Wesentliche.

    Seien Sie konsequent: machen Sie Ihre persönlichen Schmerzauslöser (Lebensmittel, Getränke, Schlafmangel etc.) ausfindig.

    Sport beugt Schmerzen vor

    Sport aktiviert die körpereigene Schmerzabwehr. Bereits 30 Minuten Training an drei Tagen pro Woche kann helfen, Kopfschmerzen vorzubeugen. Wissenschaftler überprüften in einer Studie die vorbeugende Wirkung von Ausdauersport bei Migräne. Erstaunliches Ergebnis: Bereits nach sechs Wochen ging es den Patienten besser. Sie hatten nur noch halb so viele Attacken und die Intensität der Schmerzen war deutlich gesunken.

    Sport fördert die Durchblutung des Nervensystems, versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und aktiviert die körpereigenen Schmerzabwehrstoffe. Allerdings sollte der Sport vorbeugend und nicht während der Schmerzphase erfolgen. Gerade Migränepatienten reagieren auf Bewegung sehr empfindlich. Der Effekt ist dann genau der Gegenteilige: jede Bewegung verstärkt den Schmerz.

    Besonders Sportarten wie Joggen, Walken, Radfahren und Schwimmen eignen sich als vorbeugende Maßnahmen. Die gleichmäßige Bewegung fördert Entspannung und Stressabbau. Wichtig: Nicht zu verbissen vorgehen. Zu hartes Training oder zu schnelle Bewegungen können sogar zusätzliche Attacken auslösen.

    Eine besondere Form der Vorbeugung ist die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Bei dieser Methode werden nacheinander alle Muskelpartien angespannt und wieder gelockert. So kommt es zum aktiven Wahrnehmen von allen Spannungszuständen. Das Ergebnis ist ein Gefühl der Wohlspannung, das jederzeit wieder aktiv herbeigeführt werden kann.

    Nie wieder "Bürokopfschmerzen"

    Lärm, Hektik, Stress, aber auch die falsche Haltung beim Sitzen kann dazu führen, dass der Schädel anfängt zu brummen. 29 Millionen Menschen in Deutschland leiden laut der DAK immer wieder unter Spannungskopfschmerzen. Bei vielen treten diese Beschwerden im Arbeitsalltag auf.

    Flimmernde Monitore, trockene Raumluft oder falsche Büromöbel können schuld am Kopfweh sein. Eine falsche Sitzhaltung führt zu Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, wodurch Kopfschmerzen entstehen können.

    „Richtig sitzt, wer beide Füße beim Arbeiten fest aufstellt und auf die Sitzhöhe achtet“, erläutert DAK-Expertin, Sabine Winterstein. „Ober- und Unterarme, sowie Ober- und Unterschenkel befinden sich dabei im rechten Winkel zueinander.“ Um entspannt zu bleiben, sollte man außerdem öfter aufstehen, zum Beispiel beim Telefonieren.

    Muffige, verbrauchte Raumluft enthält viel Kohlendioxid, das macht müde und verursacht Kopfweh. „Ausreichend Sauerstoff ist entscheidend für einen klaren Kopf, deshalb sollte man auch im Winter das Büro am besten jede Stunde einmal kräftig lüften“, empfiehlt Winterstein. „Grundsätzlich ist eine Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius optimal. Bei sommerlichen Außentemperaturen kann diese auch mal höher liegen.“

    Auch wenn es hektisch zugeht: Pausen nicht vergessen! Denn Bewegung macht den Kopf frei und hilft, Stress abzubauen.

    Unterschiede zwischen den Geschlechtern

    Warum haben Frauen ständig Kopfschmerzen und Männer höchstens mal einen Kater? Eine Tatsache zumindest ist wissenschaftlich bewiesen: SIE ist schmerzempfindlicher als ER. Verschiedene Experimente, beispielsweise an der Uni Mainz zeigten, dass, ganz gleich ob Nadelstiche oder Eiswasser, bei allen Tests Frauen früher Schmerzen signalisierten.

    Nach Angabe des aktuellen DAK-Gesundheitsreports, leiden 17 Prozent der befragten Frauen nach eigener Angabe innerhalb eines halben Jahres mindestens einmal an Migräne. Nur sechs Prozent der Männer klagten über ähnliche Symptome.

    Jedoch gehen beide Geschlechter unterschiedlich mit ihrer Situation um: Frauen sprechen über ihre Probleme und suchen Unterstützung. Sie gehen häufiger mit ihren Beschwerden zum Arzt. Männer hingegen suchen seltener ärztlichen Rat auf und schieben oft andere Gründe vor.

    Dass Frauen häufiger an Kopfweh leiden, soll mit ihrem Hormonhaushalt zusammenhängen. Das Absinken des Östrogenspiegels, z.B. kurz vor und während der Menstruation, könne Kopfschmerzen begünstigen, so Schmerzforscher. Bei rund fünf Prozent der Migränepatientinnen ist dies der Auslöser ihrer Schmerzattacken.

    Tapfer oder nicht, beide Geschlechter greifen gleich häufig zu Tabletten. Laut Umfrage bekämpfen 63 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer ihr Leiden mit rezeptfreien Schmerzmitteln.

    Frage der Einstellung - Helden leiden weniger

    Wer sich als Held fühlt, kann Schmerzen tatsächlich besser aushalten. Diesen Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung der eigenen Rolle und dem Schmerzempfinden konnten jetzt Schweizer Wissenschaftler nachweisen. Sie ließen Testpersonen in Rollenspielen entweder als Helden eine Prinzessin retten oder aber als Feiglinge in einem Labyrinth eingesperrt sein. Ergebnis: Die "Helden" tolerierten schmerzhaftere Reize als Kontrollpersonen. Bei den "Feiglingen" sank die Schmerztoleranz dagegen sogar gegenüber dem Kontroll-Durchschnitt.

    Bereits seit langem bekannt ist, dass Schmerzen durch das enge Zusammenspiel körperlicher und psychischer Faktoren entstehen. Die Forscher um Professor Gerd Folkers vom Collegium Helveticum der Universität Zürich sehen mit dem Studienergebnis nun aber auch ihre Vermutung bestätigt, dass das Erleben der eigenen Rolle bestimmte Emotionen auslöst und verstärkt und eine Veränderung der Rollenwahrnehmung somit Einfluss auf das Schmerzempfinden hat. Diese Erkenntnis könnte nach ihrer Überzeugung auch Konsequenzen für die therapeutische Praxis haben: "Rollenspielstrategien könnten daher von großem Nutzen für neue Schmerzbehandlungen sein", sagt Folkers.

    Erstes bundesweites Netzwerk zur Kopfschmerzbehandlung

    - Die Techniker Krankenkasse (TK) und die Schmerzklinik Kiel haben gemeinsam mit mehr als 140 niedergelassenen Ärzten das bundesweit erste Netzwerk zur Behandlung von Kopfschmerzen gegründet.

    Kopfschmerzen seien mit fast neun Millionen Betroffenen in Deutschland eine echte Volkskrankheit, die in vielen Fällen nicht richtig therapiert werde, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der TK, Christoph Straub, in Hamburg. Den 6,1 Millionen Versicherten der Kasse steht künftig deutschlandweit ein Netzwerk - vom Neurochirurgen bis zum auf chronische Schmerzen spezialisierten Arzt - zur Verfügung.

    Straub erwartet von dem Projekt neben Kostensenkungen vor allem eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation für Schmerzpatienten. Seiner Einschätzung nach werden sich schon bald andere Krankenkassen dem Netzwerk anschließen. "Wir wollen mit unserem neuen Versorgungsangebot Patienten mit chronischen Kopfschmerzen helfen, langfristig ohne Schmerzen zu leben und wieder am Arbeitsleben teilzunehmen", sagte Straub.

    Ein großes Problem für die Patienten sei, dass Kopfschmerzen häufig nicht ernst genommen würden, bemängelte der Hamburger Schmerztherapeut Dietrich Jungck. "Das Vorgehen der TK ist beispielgebend", sagte er. Nach Angaben des Direktors der Schmerzklinik Kiel, Prof. Hartmut Göbel, dauert es gerade bei jungen Menschen noch viel zu lange, bis sie zum Beispiel mit schwerer Migräne eine gute Behandlung erhalten.

    Nach einer Studie entsteht in Europa jedes Jahr wirtschaftlicher Schaden von 20 Milliarden Euro durch nicht angemessene Behandlung von Kopfschmerzpatienten. In Deutschland stehen Kopfschmerzen mit 20 Milliarden Euro jährlich bei den Behandlungskosten an dritter Stelle aller Krankheiten, sagte Göbel. Allein durch Migräne gehen pro Jahr 270 Arbeitstage je 1000 Arbeitnehmer verloren, durch Spannungskopfschmerz weitere 920 Arbeitstage.

    Die Experten warnten eindringlich davor, immer wiederkehrende Kopfschmerzen selbst mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln zu behandeln. Besonders Kombinationspräparate mit mehreren Wirkstoffen könnten bei Dauergebrauch zu schweren Nierenschäden führen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Medikamente Dauerkopfschmerzen auslösen. Wer an mehr als zehn Tagen im Monat Kopfschmerzen habe, sollte unbedingt mit einem Arzt über Ursachen und Behandlung sprechen. Sporadisch auftretende Kopfschmerzen könnten aber mit einem einzelnem Wirkstoff (ASS, Ibuprofen oder Paracetamol) behandelt werden. 

     

    Ist rauchen wirklich so gefährlich?

    Wurde bei den wissenschaftlichen Studien gegen das Rauchen etwas übersehen?

    Sind diese Studien überhaupt noch haltbar?

    Von Klaus-Peter Kolbatz (16. 12. 2000)

     

    Vorwort:

    Krebsstudien bei Zigarettenraucher sind Besorgniserregend! Wobei hier die Betonung auf „Zigarettenraucher“ liegt. Hier sind es die  Chemikalien im Zigarettenpapier/Filter die zur Steuerung der Brenngeschwindigkeit und das Calciumcarbonat welches als Bleichmittel zugesetzt wird. Besonders Krebserregend sind hier auch polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) zu nennen. 

    Diese Sorgen brauchen Pfeifenraucher und Zigarrenraucher nicht haben. Entsprechend betrachte ich die Krebsstudien als irreführend und das generelle Rauchverbot sollte auch aus den nachfolgenden Gründen überdacht werden.  

     

    Im Rahmen meiner Schmerz- und Drogenforschung stellte ich fest, dass bisher bei allen Untersuchungen das wichtige "Glückshormon" Serotonin übersehen wurde.

     

    Serotonin ist als "Glücksbotenstoff" des Gehirns bekannt und hat eine Reihe von positive Wirkungen: Der Neurotransmitter unterdrückt die Ausbreitung bestimmter Tumore, indem er Krebszellen dazu bringt, sich selbst zu zerstören. Das heißt, ob das Rauchen tatsächlich so gefährlich ist, wie bisher angenommen, muss nach meiner Feststellung dringend überdacht werden.

     

    Seit Urzeiten wurde in allen Völkern geraucht. Selbst in unserer Zeit können die Studien mit folgenden Beispielen widerlegt werden:

    Ignacio Cubilla Banos lässt es zu seinem 111. Geburtstag mit einer Kubanischen Zigarre qualmen. Er hat 11 Kinder, 40 Enkel und 15 Urenkel. Weiter...>

     

    Johannes Jopie Heesters, passionierter Zierrattenraucher, sang fröhlich auf seinem 107. Geburtstag für seine Gäste. Weiter....>

     

    Großbritannien: 113-Jähriger ist ältester Mann der Welt

    Der Brite Henry Allingham ist mit 113 Jahren offiziell, nach dem Tod des Japaners Tomoji Tanabe, der älteste Mann auf diesem Planeten. Sein hohes Alter begründete der Brite mit Lastern wie Trinken, Rauchen und Vorliebe für Frauen.

     

    Die älteste Frau der Welt raucht und ist 130 Jahre alt. Weiter....>

     

    Faszination Rausch - Wie Nikotin wirkt

    Beim Inhalieren wird das Nikotin über die Lungenbläschen direkt vom Blut aufgenommen. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, Adrenalin wird ausgeschüttet, der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck steigt. Rauchen hat somit einen stimulierenden Effekt.

    Gefühle von Wohlbehangen bis hin zu Hochstimmung

    Im Gehirn wirkt Nikotin direkt auf das Belohnungszentrum, den so genannten Nucleus accumbens: Es setzt sich an die Rezeptoren des Nervensystems, glücksfördernde Hormone, wie zum Beispiel Dopamin und Serotonin, werden ausgeschüttet. Gefühle von Wohlbehangen bis hin zu Hochstimmung werden dadurch ausgelöst.

    Rauchen erhöht die Konzentrationsfähigkeit

    Rauchen fördert zu einem gewissen Grad die Aufmerksamkeit. Denn Nikotin setzt im Gehirn neben Dopamin und Serotonin auch Noradrenalin frei. Dieser anregende Nervenbotenstoff steigert die Gehirnaktivität und erhöht so die Konzentrationsfähigkeit.

    Wohliges Kribbeln und angenehme Benommenheit

    Ist der Körper nicht an das Nikotin gewöhnt, wird die Wirkung des Rauchens oft als unangenehm empfunden. Der erhöhte Blutdruck kann zu einem leichten Schwindelgefühl führen, das Raucher aber als wohliges Kribbeln und angenehme Benommenheit empfinden.

    Faszination Rausch - Tabakkonsum im Lauf der Jahrtausende

    Schon im 5. Jahrhundert vor Christus waren unter den Bewohnern Amerikas der Anbau und der Konsum der Tabakpflanze verbreitet. So wurden beispielsweise Tabakblätter gekaut. Die Urform der Zigarre bestand aus zusammengerollten kleineren Tabakblättern, die mit einem größeren Tabak- oder Maisblatt umwickelt waren. Auch Pfeifen gab es in verschiedenen Variationen, die bekannteste Form ist wohl die Friedenspfeife.

    Rauchen zu spirituellen Zwecken

    Der Gebrauch von Tabak diente nicht selten spirituellen oder zeremoniellen Zwecken. Mit Hilfe der zum Himmel aufsteigenden Rauchschwaden nahmen die Indianer Kontakt zu ihren Geistern auf. Tabak wurde darüber hinaus auch als Arzneimittel, zum Beispiel zur Wunddesinfektion, sowie als alltägliche Genussdroge verwendet.

    Zier- und Heilpflanze

    Mit der Entdeckung Amerikas kamen Tabakanbau und -konsum im 15. Jahrhundert nach Europa. Im 16. Jahrhundert etablierte der französische Gesandte Jean Nicot das Rauchen am französischen Hof. Nach ihm wurde der 1828 entdeckte wichtigste Wirkstoff des Tabaks, das Nikotin, benannt. Tabak wurde einerseits als Zierpflanze kultiviert, andererseits wurde seine Heilwirkung gerühmt. Als tatsächlich wirksam erwies er sich jedoch nur in wenigen Anwendungsbereichen, zum Beispiel bei der Behandlung parasitärer Hauterkrankungen. Daneben wurde die schmerzstillende und leicht euphorisierende Wirkung des Tabaks medizinisch genutzt.

    Tabaksteuer als wichtige Einnahmequelle

    In Deutschland verbreiteten sich Pfeifen-, Kau- und Schnupftabak sehr schnell durch die Soldaten während des Dreißigjährigen Krieges (1618 -1648). Allerdings war der legale Verkauf von Tabak nur Apotheken gestattet, wenn dieser als Medizin verordnet war. Als "heidnische Sitte" wurde der Tabakkonsum im 17. Jahrhundert aus moralischen Gründen sogar kurzzeitig verboten. Verstöße dagegen wurden aber nicht ernsthaft strafrechtlich verfolgt, wobei der Adel ohnehin ausdrücklich von den Rauchverboten ausgenommen war. Generell konnten Verbote die Ausbreitung der Droge nicht verhindern, was auch wirtschaftliche Gründe hatte: Mit der Einführung der Tabaksteuer im 18. Jahrhundert, die bald eine wichtige staatliche Einnahmequelle darstellte, wurde der Tabakkonsum legalisiert.

    Erste Zigarettenmaschine auf der Pariser Weltausstellung 1867

    Die Idee, Tabak in Papierblättchen zu rollen, kam übrigens erstmals im 19. Jahrhundert In Spanien auf. 1867 wurde auf der Pariser Weltausstellung die erste Zigarettenmaschine vorgestellt. Damit war der Durchbruch für die Massenproduktion und somit auch für den Massenkonsum geschaffen. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts nahm der Tabakkonsum ständig zu und wurde zu einer gewohnten Erscheinung des täglichen Lebens.

    Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden?

    Mehr und mehr verbreiteten sich jedoch in der Öffentlichkeit medizinische Erkenntnisse, wie schädlich Rauchen für die Gesundheit ist. Vor allem in den letzten Jahren wendete sich die allgemeine Einstellung Zigaretten gegenüber zum Negativen. Derzeit diskutieren die Bundesländer über ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden.

    Ob hier auch Psychologen gefragt wurden möchte ich anzuzweifeln und die Depressionsrate bis hin zu Burn-out- Syndrome dürfte entsprechend steigen. Und noch etwas was nachdenklich macht: Johannes Heesters feierte 2010 mit 107 Jahren sein 88- jähriges Bühnenjubiläum. Ist Zigarettenrauer seit seinem 16. Lebensjahr. 

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    Alt und effektiv

    Wissenschaftler fanden heraus, dass Gehirne älterer Menschen effektiver arbeiten. Warum lernen Jugendliche dennoch schneller?

    Foto: Johannes Heesters feierte 2007 mit 104 Jahren sein 85- jähriges Bühnenjubiläum. Ist Zigarettenrauer seit seinem 16. Lebensjahr.

    Synapsen bestimmten Lernverhalten

    Oxford/Graz (pte) - Forscher der University of Oxford http://www.ox.ac.uk haben nachgewiesen, warum junge Menschen leichter lernen als ältere. Der Grund dafür ist, dass das Gehirn Erinnerungen verschieden abspeichert. So nehmen junge Gehirne beispielsweise Informationen leichter auf, ältere speichern die Informationen jedoch effektiver ab. Für die Wissenschaft bedeute dies einen neuen interessanten Ansatz, weitere Untersuchungen seien aber notwendig, so die Forscher.

    Genau untersucht wurde das Nervensystem von jungen und alten Ratten, wobei genau auf die Aktivität der Synapsen geachtet wurde. So wurde festgestellt, dass die so genannten 'stillen Synapsen' hauptsächlich bei jungen Menschen während der Speicherung von Informationen auftreten. Diese Synapsen nehmen aber mit zunehmendem Alter ab, wodurch die Speicherung von Informationen - also das Lernen - schwieriger wird. Für ältere Menschen sei das Lernen jedoch nicht so wichtig, sondern eher das Abrufen gespeicherter Informationen. Dies wird jedoch oft durch die doppelte oder mehrfache Verwendung bestimmter Gehirnteile erschwert.

    Dass es einen Zusammenhang zwischen der Lernfähigkeit und dem Gehirn gibt, bestätigt auch Aljoscha Neubauer vom psychologischen Institut der Universität Graz http://www.uni-graz.at im Gespräch mit Pressetext. "Die Flexibilität und Plastizität der Nervenverbindungen im Gehirn nehmen mit zunehmenden Alter ab, wodurch die Lernfähigkeit beeinträchtigt wird", erklärt Neubauer gegenüber Pressetext. Diese Defizite werden aber für gewöhnlich durch die so genannte Lebenserfahrung ausgeglichen, die ein unglaubliches Potenzial besitzt. "Im groben kann man sagen, die Leistungen im kognitiven Bereich nehmen nicht ab, sondern ändern sich mit zunehmenden Alter", erklärt Neubauer abschließend.

    LINK: Weiter mit "Psychische Erkrankungen "Hirnforschung"

    LITERATUR: 

    2. Auflage, Burn-out-Syndrom, ISBN: 9783837065213

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    Burn-out-Syndrom. - Infarkt der Seele - Psychologie & Hilfe. Business & Karriere. 2. Auflage - wie ich aus meiner inneren Leere wieder heraus kam -. Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand - 184 Seiten; Erscheinungsdatum: 2008, ISBN: 9783837065213;

    Kriegskinder - Bombenhagel überlebt, Karriere gemacht und mit Burn-out bezahlt. - Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand - 180 Seiten; Erscheinungsdatum: 2006, ISBN; 3-8334-4074-0

    Kindererziehung. - Pro und Kontra "Kinderkrippe" -. Klaus-Peter Kolbatz, Book on Demand - 132 Seiten; Erscheinungsdatum: 2007, ISBN-10: 3833498900

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